Herkunft
Die Pflanzengattung Angelica, auch Engelwurz genannt, gehört in die Pflanzenfamilie der Doldenblütler (Apiaceae). Rund 100 Arten gibt es weltweit, verbreitet in den gemäßigten Klimazonen der Nordhalbkugel. In unseren Breiten findet man vor allem drei Angelica-Arten in der Natur. Aufgrund ihrer Größe sind die Pflanzen nicht zu übersehen. Sie unterscheiden sich von anderen großwüchsigen Doldenblütlern durch die im Umriss deutlich kugeligeren Blütenstände. Bei anderen großwüchsigen Doldenblütlern wie bei der Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum) sind diese eher schirmartig.
Man findet Angelica-Pflanzen je nach Art häufig an Weg- und Gewässerrändern oder am Waldrand. Die Pflanzen wachsen weltweit bis in Höhenlagen von über 3000 Metern.
Aussehen und Wuchs von Angelica-Arten
Angelica-Arten bilden kräftige, aufrechte Triebe. Die Stängel sind hohl, längs gerillt und könnenrötlich überlaufen sein. Der leicht verdickte Wurzelstock wächst kompakt. Je nach Art kann Angelica 150 bis über 200 Zentimeter Wuchshöhe erreichen. Die gestielten Blätter sind doppelt bis dreifach gefiedert und am Rand gezähnt. Der Blattstiel ist an der Basis verbreitet und bauchig aufgebläht.
Die Blüten stehen in lockeren, rundlichen Doppeldolden zusammen an den Triebenden oder in den oberen Blattachseln. Jede einzelne Blüte in einer Dolde hat fünf Blütenblätter und fünf Staubblätter. Die Blüten sind nektarreich und werden von vielen verschiedenen Insekten besucht. Die einzelnen Arten unterscheiden sich in erster Linie in der unterschiedlichen Färbung ihrer Blüten – diese reicht von Weiß über Gelb bis hin zu Rosa und Violett. Die Blütezeit erstreckt sich meist von Juli bis August.
Die Früchte der Engelwurz sind die für Doldenblütler typischen kleinen Nussfrüchte (Achänen). Bei der Gattung Angelica sind diese doppelt angelegt und zerfallen bei Reife in zwei bräunliche, einsamige Teilfrüchte, die längs gerieft sind. Wenn die Pflanzen einmal geblüht und gefruchtet haben, sterben sie ab.
Die Blüten von Engelwurzen werden gerne von Insekten besucht
Standort und Boden
Angelica-Pflanzen bevorzugen einen sonnigen, windgeschützten Standort und brauchen ausreichend feuchten und nährstoffreichen Boden, um üppig zu wachsen. Sie mögen den Boden sandig-lehmig bis humos und eher kalkhaltig.
Engelwurz pflanzen
Kauft man fertige Angelica-Pflanzen, setzt man diese am besten im Frühjahr etwa ab Mitte April ins Beet.
Pflegetipps
Engelwurzen benötigen nur wenig Zuwendung. An sehr trockenen Tagen im Sommer sollte man die Pflanzen wässern. En regelmäßiger Schnitt ist nicht erforderlich, Sie können jedoch die Blütenköpfe vor der Samenbildung abschneiden, damit die Pflanze neue Triebe ausbildet. Im Umgang mit Angelica-Arten empfehlen wir Ihnen, Handschuhe zu tragen und die Arme zu bedecken, da der Pflanzensaft die Haut reizen kann.
Verwendung
Die imposante Wildpflanze kann als Solitär im Kräutergarten wirken, am Teichrand Platz finden oder auch naturnahe Staudenbeete bereichern.
Die Engelwurz ist auf jeden Fall ein Hingucker im Garten, besonders wenn sich im Sommer zahlreiche Insekten wie zum Beispiel Schmetterlinge auf ihren Blüten tummeln.
Darüber hinaus werden Engelwurzen als Heilpflanzen verwendet. Die enthaltenen ätherischen Öle können bei verschiedenen Beschwerden Linderung verschaffen – vor allem gegen Magen-Darm-Probleme wird Engelwurz gerne eingesetzt. Die Wirkstoffe der Pflanzen sollen außerdem das Immunsystem stärken.
Phototoxische Engelwurz: Mehr Wissen im Podcast
Engelwurzen zählen zu den phototoxischen Pflanzen. Phototoxisch heißt so viel wie "giftig bei Licht". Wie es passieren kann, dass man nach Hautkontakt mit einer Pflanze oder einer genussvollen Mahlzeit plötzlich verbrennungsartigen Ausschlag bekommt, und welche unscheinbaren Zier- und Nutzpflanzen ganz unerwartet auf dieses Weise zu Feuerteufeln werden können, das schaut Karina Dinser-Nennstiel sich im Podcast""heute einmal genauer an. Gleich kostenfrei reinhören!
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Wichtige Arten und Sorten
Die bei uns bekannteste Art ist die in der Volksmedizin genutzte Angelica archangelica, die Echte Engelwurz oder Arznei-Engelwurz. Ihre Wurzel kann man frisch oder getrocknet als Tee oder Tinktur gegen vielerlei Leiden nutzen. Die jungen Stängel können kandiert werden und haben dann einen anisähnlichen Geschmack. Aus den Samen wird Öl hergestellt.
Angelica gigas, die Rote Engelwurz, ist eine gärtnerisch genutzte Art aus Asien. Sie hat rote Stängel und Blütenstände und ist daher ein besonderer Hingucker im Beet.
In Feuchtgebieten kann man die Sumpf-Engelwurz (Angelica palustris) finden und in Waldnähe die Wilde Engelwurz (Angelica sylvestris). Beide Arten wachsen nicht ganz so hoch wie die Arznei-Engelwurz.
Zur Herstellung des ätherischen Öls werden die Samen der Echten Engelwurz verwendet
Angelica-Arten vermehren
Angelica kann man durch ihre reichlich gebildeten Samen vermehren. Allerdings sind diese nicht lange keimfähig und gehören zu den Kaltkeimern. Daher sät man sie gleich nach der Ernte im Herbst in Schalen mit sandigem Substrat und überwintert sie im Freien, aber an einem geschützten Platz.Lässt man die Samenstände einer fruchtenden Pflanze im Beet ausreifen, so sorgen sie in der Regel eigenständig für Nachwuchs, indem die Samen sich selbst aussäen.
Krankheiten und Schädlinge
Angelica-Pflanzen sind sehr robust und werden nur selten von Schädlingen befallen. Gelegentlich können Blattläuse an den jungen Blättern auftreten sowie Rostpilze oder Mehltau.
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